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Martin Stecher Golf
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Herstellerunabhängiges Fitting

Wie sehen die Drives von Tour Pros aus?

In dem Beitrag über Driveroptimierung, insbesondere der Angriffswinkel (AoA) war die Frage, mit welchem AoA die Tour Pros spielen.

Ich habe 7 Trackman Kombine Tests von TourPros ausgewertet. Folgende Ergebnisse:

TrackmanTourProDrives

Alles haben einen optimalen Smash von mind. 1,49. Optimale Treffer.
Der AoA variiert von -3 bis +2 Grad. Der Schnitt ist bei -0,6 Grad.
Durchschnittliche Carry Weite ohne Roll sind 246,2m.

Der doch recht niedrige AoA ist schon bemerkenswert. Ziel wäre ein AoA von +5 Grad, wobei ein neutraler AoA bereits den größten Effekt hat.
Auch die Tour Pros haben hier keine optimalen Werten. Bei Chris Paisley sieht man einen recht hohen Backspin von 3358 rpm. Er kompensiert das durch den niedrigsten Startwinkel.

Bei Soren Kjeldsen ist mit +2 Grad der höchste AoA zu finden. Dennoch ist der Carry Wert im Vergleich eher niedrig.
Die Daten stammen aus real gemessenen und nicht gerechnet Drives. Allein der Einfluss der Temperatur, Wind, u.a. haben hier einen entsprechenden Einfluss und sind nicht dokumentiert. Das ist meine Erklärung dafür.
Wenn ich die Werte in die OptimalFlight Software eingebe, dann komme ich auf einige Meter mehr. Beim Drive von Molinari passt es hingegen exakt.

Drivelänge Soren Kjeldsen mit OptimalFlight gerechnet:
KjeldsenDirveOptimalFlight


Herausragend finde ich seine Konstanz, hier alle 6 Drives von Ihm im Detail.
Alle leicht links, sehr kleiner Radius und extreme Längengenauigkeit:
KjeldsenDriverCombine

Die Frage die sich dann stellt ist aber, warum nicht alle Tour Pros auf die optimalen +5 Grad gehen.
Für Amateure würde ich als Ziel einen AoA von 0 - +2 Grad anstreben. Damit ist in Bezug auf Weite sehr viel gewonnen, die Genauigkeit leidet aber nicht zu sehr. Dabei ist die kein absolutes Ziel. Als Anfänger mit großer Streuung und Variabilität des Schwungs kann dann sogar ein AoA von -5 Grad mit mehr mittiger Ballposition in Bezug auf das Gesamtergebnis besser sein. Also deutlich weniger Weite, aber eben eine höhere Fairwayquote.
Es macht Sinn, hier bewusst einen Kompromiss einzugehen.

Natürlich ist es optimal einen positiven AoA zu haben um Driverlänge zu optimieren. Die Longdriver haben oft AoAs von +9 und mehr. Dies hilft den Spielern den Ball hoch mit wenig Spin zu launchen (sehr geringer Spin Loft).

Die Kehrseite der Medailie ist allerdings, dass ein geringer Spin Loft auch eine größere Sensibilität der D-Plan bedeutet. D.h. 1 Grad F2P (Face to Path, also Ausrichtung der Schlagfläche im Verhältnis zum Schwungpfad) hat eine massive Auswirkung auf die SpinAxis Neigung.

Long Story short – je kleiner der Spin Loft je weiter der Schlage, aber auch je größer die Disperson.

Es gibt natürlich auch noch andere Faktoren die hier eine Rolle spielen. Meiner Erfahrung nach versuchen jene Spieler die Ihre Länge verbessern wollen, den AoA um 2-3 Grad zu verändern.

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