Golfhalle
Martin Stecher Golf
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Herstellerunabhängiges Fitting

Lie Fitting - einige kritische Anmerkungen

Gelegentlich werde ich beim Fitting gefragt, warum wir kein Lie-Board einsetzen.

Was ist das überhaupt?
Ein Lie Board ist ein Brett, von dem meist mit den Eisen Bälle geschlagen werden. Der Schläger bekommt unten an der Sohle einen Aufkleber. An dem kann man theoretisch ablesen, ob der Lie anzupassen ist.

Ich sehe dabei allerdings das Problem, dass von einem Brett geschlagen wird, der Schläger prellt und es verfälscht das Ergebnis. Viele Golfer treffen auch erst den Boden, dann den Ball. Gute Spieler schlagen ein Divot vor dem Ball. Dann kommt auch erst der Schläger auf, wobei sich die Winkel durchaus bereits wieder geändert haben.

Auf welchen Moment kommt es an? Da zählt nur der Impact. Mit dem TrackMan wird die vertikale Schwungebene gemessen. Damit ist ein Einsatz eines Lie-Boards schlicht und ergreifend überflüssig.
TMVerticalSwingPlane

Der Wert wird für jeden Schwung gemessen und kann analysiert werden. Hier ein Beispiel:
TrackManSwingPlane

Auf der PGA Tour ist wird mit dem Driver eine Schwungebene von 48 Grad gemessen.
Die Schwungebene auf der PGA Tour für eine Eisen 6 liegt bei 60 Grad.

Bei Amateuren mit einem Handicap von 18-25 messen wir eine durchschnittliche Abweichung von +/- 3-5 Grad. Es gibt dann zwar auch einen Durchschnittswert, aber die Abweichungen sind doch recht groß. In fast allen Fällen ist daher der Standard-Lie klar zu empfehlen. Abweichungen ergeben sich sehr selten, wenn z.B. aus gesundheitlichen Gründen ein eher aufrechter Schwung gemacht wird.

Auch wird bei einem um 1 Grad steilerem oder flacherem Lie die Flugkurve kaum beeinflusst. Da spielen andere Faktoren eine erheblich größere Rolle. Denn wieviel ist überhaupt 1 Grad?
Viele Eisen die heute hergestellt werden, haben an Werk einen um 1 oder 2 Grad steileren Lie. Das soll für den durchschnittlichen Golfer mit Tendenz Schwungpfad von Außen und leichtem Slice den Schwung einfacher machen. Allerdings wird es dann auch schwieriger, einen sauberen Schwung zu entwickeln.

Da unsere Eisen mehrfach um mehrere Grad gebogen werden können, wird mit Standard Lie begonnen. Später können wir dann jederzeit problemlos mehrfach justieren.
Im Fitting machen wir das falls erforderlich auch mit unseren Testschläger direkt vor Ort. Gut wenn man Schlägerköpfe hat die das ermöglichen.

Zu Bedenken ist aber auch, dass eine Schwunganpassung oft viel sinnvoller ist um sein volles Potential auszuschöpfen. Alles andere bleibt eine Kompensation.

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